Abkürzung für Kurs-Buchwert-Verhältnis. Das KBV
gibt Aufschluss darüber, wie das von einem börsennotierten
Unternehmen investierte
Eigenkapital an der
Börse bewertet wird. Zum Eigenkapital zählen dabei neben dem
Grund- beziehungsweise Aktienkapital die freien und gesetzlichen
Rücklagen und die Hälfte des Sonderpostens mit Rücklagenanteil.
Der so ermittelte Wert wird durch die Zahl der
Aktien dividiert und ins Verhältnis zum aktuellen
Aktienkurs gesetzt. Ein Wert größer 1 (Kurs höher als
Buchwert pro Aktie) ist ein Zeichen dafür, dass die
wirtschaftliche Zukunft des Unternehmens und damit die
Gewinnentwicklung von den Anlegern positiv eingeschätzt wird.
Umgekehrt deutet ein niedriges KBV (kleiner 1} darauf hin, dass
der Markt die Effizienz der getätigten Investitionen und deren
Rentabilität negativ einschätzt. Mit anderen Worten: Die Anleger
sind von der Strategie des Managements nicht überzeugt. Bei
Wachstumsunternehmen, etwa am Neuen Markt, treten niedrige KBV
vor allem dann auf, wenn die Gesellschaft hohe Verluste macht
und Monat für Monat (Eigen-)Kapital verbrennt. Ganz anders
dagegen bei großen Konzernen beispielsweise im
DAX oder
MDAX. Einen kleinen Wert bei dieser Kennzahl betrachten
Analysten oftmals als Anzeichen dafür, dass der Markt den Wert
des Unternehmens nicht erkennt. Folge: Die Aktie ist
unterbewertet und stellt eine Kaufgelegenheit dar. Das lockt
unter Umständen auch potenzielle Aufkäufer. Sie bekommen bei
einer Übernahme einen Teil des Unternehmens quasi zum Nulltarif. |
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